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Alle Newsbeiträge aus dem Hause Tara Namaste
Reisebericht 4. – 11. April 2024
Es ist heiss in dieser Gegend (34°). Wir erleben am eigenen Leib, wie schwierig und mühsam das Leben in den Hügeln von Ghyalchowk, Gorkha District ist. Die unwegsamen Wege zu den einzelnen Häusern am steilen Hang sind beschwerlich und bereiten einige Schweisstropfen.
Nach den Ziegen die Hühner
14 Chepang-Familien waren fleissig in den letzten Wochen. Unter fachmännischer Begleitung haben sie die Behausungen für die Hühner gebaut. Stolz und mit viel Vorfreude auf die Küken, die bald einziehen werden, zeigen sie uns ihre Bauten.
Es wird vor allem Aufgabe der Frauen sein, sich um die Tiere zu kümmern. Sie werden instruiert durch einen Vertreter des Veterinäramtes über Art und Weise der Fütterung, Medikation und über notwendige Impfungen. Die Frauen sind engagiert und interessiert und freuen sich auf ihre Arbeit als Hühnerzüchterinnen. Regelmässige Kontrollbesuche vom Fachmann und Gruppenmeetings werden sie auch in Zukunft unterstützen in ihrer Aufgabe.
Die Frauen sind es auch, die die 50kg-Futtersäcke von unten am Fluss bis hoch zu ihren Häusern schleppen. Aber auch mit 50 kg am Rücken ringen sie sich ein Lächeln ab. So viel Frauenpower, wow!!!
Highlight
Dann endlich der grosse Tag, an dem die Zweitagesküken ausgeliefert werden. Die Frauen freuen sich sehr, für sie beginnt eine spannende Zeit. Die Pflege und Sorge um die Tiere ist eine neue Herausforderung und gibt ihnen Beschäftigung im Alltag. Es ist ihre Chance, um für ein zukünftig regelmässiges Einkommen zu sorgen.
Feedbackrunden mit Ziegengruppen
Natürlich wollten wir auch wissen, wie es unseren Ziegenzüchtern geht. Seit Februar sind die Tiere bei ihnen, die Tiere werden gut versorgt – vier kleine Zicklein wurden bereits geboren. An den Gruppenmeetings haben wir positive und wertvolle Feedbacks erhalten. Die Familien haben Freude an ihren Ziegen – zurzeit ist es jedoch nicht leicht, genügend Futter in unmittelbarer Nähe zu finden. Um künftig jederzeit genügend Futter zu finden, müssen Gras und Futterbäume angepflanzt werden. Entsprechende Massnahmen haben wir eingeleitet.
Diese Themen werden uns die kommende Zeit beschäftigen:
Hausgarten
Motivieren der Familien für einen eigenen kleinen Gemüsegarten inkl. Wasserbewirtschaftung
Persönliche Hygiene
Aufforderung zum Hände waschen, Zähne putzen, Gesicht waschen etc. – als Vorbeugung für Krankheiten
Nutrition tray (posan nanglo)
Ernährungslehre in Mütter/Frauengruppen mit Schwerpunkt auf schwangere Frauen und Kleinkinder
Vernetzung mit den Behörden
und anderen NGO’S intensivieren
Mein Volontär-Einsatz bei Tara Namaste in Birtamod
Im Oktober 2023 reiste ich nach Nepal. Nach einem Volontär-Aufenthalt in einem Krankenhaus, habe ich mich kurzerhand entschieden, mich für den letzten Monat in einem Kinderheim zu engagieren. Zufällig bin ich auf Tara Namaste gestossen. Lilo Veraguth, meine Kontaktperson, war sehr unkompliziert und hat das alles spontan organisiert. So reiste ich Mitte November 2023 nach Birtamod. Der freundliche Empfang von Narayan Pokhrel am Flughafen werde ich wohl nie mehr vergessen und was auch darauf folgte….
Ich wurde von der Familie Pokhrel, sowie auch vom Kinderheim herzlich aufgenommen. Von Anfang an bis zum Schluss fühlte ich mich wohl. Die ersten Tage verhielten sich alle mir gegen über als wäre ich ein Gast und ich durfte in der Küche oder beim Putzen nicht mithelfen. Aber mehr und mehr war ich kein Gast mehr, wurde ein Familienmitglied und gehörte dazu. Und so fühlt es sich bis heute an, in Nepal eine Familie gefunden zu haben.
Das gemeinsame Kochen, der Alltag mit den Kindern, spielen, reden, lachen werde ich nie vergessen. Das Spiel UNO werde ich von jetzt an immer in Verbindung bringen mit Tara Namaste.
Das Kinderheim Tara Namaste ist ein wunderbarer Ort, es wird vorbildlich geführt und bietet Kindern mit viel Liebe und Respekt ein Zuhause. Jedes Kind darf eine Privatschule besuchen und sich individuell entfalten. Alles ist sehr sauber und das Essen von Durga fantastisch. Die Kinder schlafen in 2er oder 3er Zimmer, Mädchen und Jungen sind getrennt. So hat jedes Kind seinen Platz und kann sich zurückziehen.
Ich habe viel über das Leben und über mich selbst gelernt, dazu kommt noch, dass ich jetzt nepalisch Kochen kann, obwohl ich Dal Bhat sicher nicht vermissen werde. 😉
Jeder gespendete Rappen bewirkt Grosses und ist ein guter Beitrag in dem so armen Teil im Osten von Nepal.
Ich habe grossen Respekt vor Nayaran, seiner Tochter Yasoda und Durga, was sie da jeden Tag machen, ist einfach nur grossartig!
Vielen Dank an Tara Namaste Foundation, dass ich diese Möglichkeit bekommen habe. Ich werde das immer in meinem Herzen bewahren. Eines Tages werde ich zurückkehren, nach Nepal, nach Birtamod zu Tara Namaste.
Nadine Zihlmann im Februar 2024
Die Ziegen sind da!
Die letzten Wochen in der Chepang Communtiy waren geprägt von ungeduldiger Erwartung, grosser Aufregung, Freude und viel Arbeit. Nach der langen Vorbereitungsphase konnte das Projekt «Ziegenzucht» nun endlich umgesetzt werden. Die Familien der ersten drei Gruppen, d.h. 58 Familien haben ihre Ziege erhalten. Vorgängig wurden die Unterkünfte für die Tiere erneuert oder neu gebaut und damit genügend Futter vorhanden ist, wurde auch Gras ausgesät.
Das Material für die Erweiterung oder den Neubau von Ställen für die Ziegen wurde in die Nähe des Dorfes gebracht. Mit viel Frauenpower wurden Zäune und Wellblechdächer über mühsame Wege ins Dorf und dann zu den zukünftigen Ziegenzüchtern getragen. Unter fachkundiger Führung wurden die Unterkünfte in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Besitzern erstellt bzw. an- oder umgebaut.
Zwei Wochen später war es so weit: die Ziegen hielten Einzug ins Dorf. Freudig wurden sie erwartet. Die Ziegen sind versichert und werden getaggt und anschliessend den Familien übergeben.
Die Arbeiten zur Vorbereitung der Grasaussaat und das anschliessende Aussähen ist eine Gemeinschaftsarbeit – alle die können, helfen mit.
Bildungs- und Ernährungsprojekt an der Grundschule
Seit unserem Besuch im Oktober 2023 wurde in der Gemeinde einiges umgesetzt oder in die Wege geleitet.
Um kostengünstig zu wirtschaften, wurde unter den lokalen Lebensmittellieferanten ein Wettbewerb durchgeführt mit dem Ziel, qualitativ hochwertige Lebensmittel zu möglichst niedrigen Preisen zu erstehen. Der passende Anbieter wurde gefunden und aufgrund der eingesparten Kosten reicht das Budget nun aus, den Kindern an drei Freitagen im Monat zusätzlich ein Ei und einmal pro Monat Fleisch abgeben zu können.
Zur Sicherung des Lebensunterhalts
Seit unserem Besuch im Oktober 2023 wurde in der Gemeinde einiges umgesetzt oder in die Wege geleitet.
58 Mitglieder der ersten vier «Ziegenzuchtgruppen» haben im Dezember an der Schulung zur kommerziellen Ziegenzucht teilgenommen. Die Teilnehmer*innen (10 Männer, 48 Frauen) wurden von einem lokalen Experten für Viehzuchtentwicklung über die Anforderungen für die Ziegenhaltung geschult. Themen waren Verhaltensweisen, Haltung, Fütterung, Krankheiten etc. der Tiere.
Aus dieser Gruppe wurde ein Ausschuss von fünf Personen gebildet. Dieser Ausschuss steht den Mitgliedern der Gruppe für Fragen in Bezug auf die Ziegenhaltung, Versicherungsfragen sowie für Hilfe beim Bau des Ziegenstalls zur Verfügung.
Bevor die Ziegen an die Familien verteilt werden, müssen erst die Ställe instand gestellt oder neu gebaut werden. Die bestehenden Anlagen wurden bei einer Begehung überprüft und die notwendigen Anpassungen besprochen. Offerten für das benötigte Material wurden eingefordert. Nach Vorliegen des erforderlichen Anforderungsschreibens des Bezirksamtes kann mit den Arbeiten begonnen werden.
Ebenso wurde ein Projektmanagement- und Überwachungssausschuss unter der Leitung des Vorsitzenden des Bezirks gegründet. Weiter bilden je ein Mitglied aus jeder Züchtergruppe, Vertreter der Tara Namaste Foundation sowie der Veterinär diesen Ausschuss. Dieser Ausschuss entscheidet über die Durchführung des Projektes und wird alle 4 bis sechs Monate tagen. Nach Ablauf der von Tara Namaste festgelegten Projektdauer (insgesamt 3 Jahre) wird dieser Ausschuss für die Weiterführung des Projekts sorgen.
Die Auswirkungen werden nach Ablauf des Projekts bewertet. Dafür wurden in der Gemeinde nach dem Zufallsprinzip je sieben Haushalte aus den vier Gruppen mit Ziegen und sieben Haushalte mit Hühnern für die Studie ausgewählt. Der aktuelle Stand von 28 Haushalten wurde bereits erhoben und wird jetzt ausgewertet.
Eine gute Vernetzung und gutes Einvernehmen mit den örtlichen Behörden ist unerlässlich. Deshalb wurde das Projekt verschiedenen Behördenvertretern vorgestellt. Wir dürfen auf die Unterstützung sämtlicher lokalen Behörden zählen.
Zurzeit werden verschiedene Ziegenfarmen besucht, um gesunde Tiere zu finden. Nachdem die Behausungen für die Tiere fertiggestellt sind (Februar/März) dürfen die ersten Ziegen dann bei den Familien Einzug halten.
Zusatzverdienst für Frauen
Mit einem Teilprojekten sind wir bereits gestartet:
Die Frauen der Chepangs sind den Männern grundsätzlich gleichgestellt. Sie würden gerne etwas zum Familien-Einkommen beitragen, es mangelt in dieser Region jedoch an Angeboten. Die Tara Namaste Foundation will Ihnen einen Zusatzverdienst ermöglichen mit Handarbeiten, die sie zu Hause erledigen können. So müssen sie die Kinder nicht alleine lassen. Die Frauen werden geschult und notwendige Hilfsmittel werden zur Verfügung gestellt.
Der Anfang ist gemacht. Bei unserem letzten Besuch haben 18 Frauen in einer Trainingswoche gelernt zu häkeln. Es sind bereits einige ansehnliche Topflappen und Netzli entstanden, welche sie in den nächsten Monaten auf Auftrag herstellen dürfen. Die Frauen sind mit Eifer und Freude dabei, gierig lernen sie Neues und freuen sich über ein Zusatzeinkommen. Für die Zukunft wollen wir weitere Möglichkeiten suchen und mit ihnen realisieren.
Update aus der Chepang Gemeinde in Ghyalchowk – Gemeinschaftsprojekt
Nach etlichen und langwierigen Behördengängen und dem Erstellen des detaillierten Projektplanes und sämtlicher notwendiger Papiere ist unser Gemeinschaftsprojekt auf gutem Weg realisiert zu werden.
Die Eingabe ans Social Welfare Council ist erfolgt – jetzt heisst es noch warten auf die Freigabe. Diese dürfte Ende Oktober/Anfang November eintreffen. Unser Ziel:
Das Projekt wird 130 Haushalte in Chepang in Abstimmung mit der örtlichen ländlichen Gemeinde unterstützen, um den wirtschaftlichen Situation der Gemeinde durch die Förderung der Viehzucht (Ziegen und Hühner), den Bau von Ställen für die Tiere und die Schulung der Gemeindemitglieder in geeigneter Tierhaltung zu verbessern.
Bilder: Erste Orientierung der Bevölkerung im April 2023
Konkret heisst das:
130 ausgewählte Haushalte werden in 9 Gruppen aufgeteilt (3 Gruppen für das erste Jahr, 4 Gruppen für das zweite Jahr und 2 Gruppen für das dritte Jahr). Von den 3 Gruppen im Jahr 2023 werden 2 Gruppen Ziegen züchten und die verbleibende 1 Gruppe wird sich um Hühner kümmern. Die Gruppen, die Ziegen erhalten, sind angewiesen, im darauffolgenden Jahr einen Nachkommen (ein Zicklein) ihrer Ziegen aus jedem teilnehmenden Haushalt an die nächste Gruppe abzugeben, und von dieser Ziege des zweiten Jahres muss das Zicklein an die Gruppen des letzten Jahres weitergegeben werden. Die Gruppe, die sich um die Hühner kümmert, ist dazu nicht verpflichtet, da nur eine Gruppe im ersten Jahr für die Hühner ausgewählt wird. Die Realisierung erfolgt zusammen mit den lokalen Behörden, die Tierhalter werden vom Vetrerinärdienst geschult und die Gemeinde wird zu Beginn ein wachsames Auge auf die Tierhalter haben. Diese unterschreiben eine entsprechende Einverständniserklärung.
Jede Familie erhält eine weibliche Ziege (eine gesunde Rasse mit hoher Fruchtbarkeit) zur Ziegenaufzucht. Ein Ziegenbock pro Gruppe wird in einer ausgesuchten Familie versorgt – auch da wird der Veterinär regelmässig kontrollieren. Vor Lieferung der Tiere werden die zukünftigen Tierhalter mit unserer Unterstützung angemessene Unterkünfte für die Tiere erstellen.
Zeitplan: November und Dezember sind Trainings für die künftigen Tierhalter und die Erstellung oder Anpassung der Tierunterkünfte geplant. Erste Lieferung der Tiere erfolgt im Februar 2024.
Das Projekt wird laufend von unserem Mitarbeitenden in Nepal begleitet und überwacht. Refresher-Trainings sind geplant. Nach zwei Jahren und 9 Monaten wird eine Evaluation erfolgen und Ergebnisse und Nutzen für die Bevölkerung ausgewertet.
Wir freuen uns darauf, dass es auch in Chepang mal so aussieht!
Laxmi Manandhar Child Welfare Award 2080 für unser Kinderhaus in Birtamod
Unser Kinderhaus hat eine grosse und wichtige nationale Auszeichnung erhalten. Der Laxmi Manandha Child Welfare Award wird jährlich an eine Institutionen vergeben, die sich für Kinder einsetzt. Zusammen mit dem ganzen Team in Birtamod freuen wir uns sehr über diese Auszeichnung. Bedeutet dies doch Wertschätzung und Anerkennung der Arbeit vor Ort.
„Laxmi Das Manandhar Children’s Welfare Award, gestiftet von der Salt Trading Corporation Limited. Im Jahr 2080 geht dieser Preis an das Tara Namaste Balgram, das 22 hilflosen, armen, behinderten, verwaisten und Straßenkindern eine Ausbildung ermöglicht und ihnen zu einer höheren Bildung verhilft. Als Zeichen der Anerkennung erhielt der diesjährige Laxmidas Manandhar Children’s Welfare Award, Tara Namaste Balgram, Birtamod, Jhapa, eine Kupferurkunde zusammen mit NRs. 75000 in bar.“
Hygieneartikel und Gesundheitsvorsorge
Ein weiteres Teilprojekt ist gestartet.
Den von Armut betroffenen Familien fehlen die Mittel für Seifen oder andere Hygieneartikel. Die von der Gemeinde finanzierte kleine Arztpraxis wird mit zusätzlichen, vom Government nicht finanzierten Hygieneartikeln, ausgestattet. Die Ärztin hat so die Möglichkeit, der Bevölkerung grundsätzliche Hygienemassnahmen zur Gesundheitsvorsorge zu vermitteln und Hygieneartikel abzugeben.
Chepang: Foodprogramm für die Schule und Winterkleider für die Kinder
Seit Frühjahr 2022 unterstützen wir die Shree Praja Jyoti Schule in der Chepang Gemeinde in Ghyalchowk mit der Finanzierung eines Englischlehrers.
Bei unserem Besuch im Oktober 2022 wurde schnell klar, dass es für viele Familien schwierig ist, ihre Kinder zu ernähren. Die Kinder kommen hungrig zur Schule und entsprechend ist die Konzentration und Motivation. Oft bleiben sie dem Unterricht auch fern.
Seit Januar erhalten die Kinder nun jeden Tag eine vollwertige Mahlzeit mit Reis, Linsen und Gemüse vor Unterrichtsbeginn. Das Kochen übernimmt der Hausmeister, unterstützt von einer Mutter aus der Gemeinde. Die dafür notwendigen Utensilien wurden angeschafft.
Eine Mahlzeit vor der Schule motiviert die Familien, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Die Kinder sind ebenfalls motivierter und können dem Unterricht besser folgen, wenn sie satt sind.
Sorge bereitete uns bei unserem letzten Besuch im Oktober 22 ebenfalls die Kleidung der Kinder, vor allem im Hinblick auf den nahenden Winter. So wurde jedes Kind mit warmen Kleidern und Schuhen versorgt. In einer Grossaktion wurden mit Hilfe der Bevölkerung Kinderkleider und zusätzlich zwei Decken pro Familie in einem halbstündigen Marsch ins Dorf gebuckelt. Für Aufregung und fröhliches Treiben beim Verteilen war gesorgt. Die Menschen sind äusserst dankbar für die Unterstützung.