Autor: tara-web
News von den Bauprojekten in Nepal
Familie Ghaire kann es kaum erwarten, in ihr neues Haus zu ziehen
Der Hausbau von Familie Ghaire geht zügig voran. Bereits wurde das Dach angebracht – dies heisst in Nepal «Dhalan» und ist wohl unserer Aufrichte gleichzustellen. Unsere Mitarbeiterin Susan besucht die Baustelle regelmässig um die Bauarbeiten mit wachsamen Augen zu begleiten. Dies hat sich als wertvoll erwiesen, musste doch hin und wieder Material von ungenügender Qualität wieder beanstandet werden.


Bald kann das Kinderhaus in Birtamod weitere Kinder aufnehmen
Der Aufbau des dritten Stocks vom Kinderhaus in Birtamod ist im Rohbau fertig. Jetzt geht es an den Innenausbau. Alle Räume im 1. und 2. Stock werden zu Schlafzimmern umgestaltet – im 3. Stock werden ein Computerraum, ein Raum zum Lernen und Hausaufgaben machen, ein Aufenthaltsraum für Spiele und zwei WCs untergebracht sein. Fünf aus der Schweiz mitgebrachte Laptops (gebraucht, aber noch voll funktionstüchtig) tragen zur Ausstattung des Computerraumes bei und wurden beim Besuch im April übergeben.
Der Küchenanbau braucht noch einen Anstrich und ist dann fertig.
Polizeistationen in der Region, lokale Organisationen und die Nachbarschaft wurden informiert, dass das Kinderhaus bald mehr Kapazität zur Verfügung hat. Leider ist es so, dass es immer wieder Kinder gibt, die kein Zuhause haben und Schutz brauchen.



Wir unterstützen weitere Familien
Immer wieder werden wir von lokalen Funktionären um Unterstützung für Familien angefragt. Beim letzten Besuch im April haben wir drei Familien besucht.
Familie Kumar Kurmi, Bhadrapur
Die fünfköpfige Familie, Eltern, eine Tochter (14) und zwei Söhne (9 und 7), leben in Bhadrapur, in der Nähe von Birtamod im Südosten Nepals.
Suresh Kumar Kurmi ist handicapiert. Seine Beine sind gekrümmt, er kann nicht gehen. Seine Frau Renu hatebenfalls verbogene Füsse, kann aber gehen. Der Shop von Suresh, er verkaufte Paan, eine nepalesische Spezialität aus Blättern des Betelnussbaumes und Kräutern, kam mit der Pandemie zum erliegen und das Einkommen fiel weg. Bei unserem Besuch im April trafen wir die Familie in traurigem Zustand an.
TNF hat deshalb entschieden, die Familie vorerst mit Lebensmitteln zu versorgen und die Familie fortan mit 4’000 Rupies/Kind zu unterstützen.
Die Familie ist dankbar für diese Unterstützung welche Nahrung, Kleider und Schulgelder für die Kinder sicherstellt. Das Ehepaar hat begonnen, indisches und nepalisches Streetfood am lokalen Markt anzubieten. Aus dem Erlös können die zusätzlichen Kosten der Familie gedeckt werden.
Suresh besitzt einen Scooter mit zusätzlichen Rädern, mit welchem er sich fortbewegen kann. Er konnte diesen vor Jahren mit Geld, das er von seinem Vater erhalten hatte, anschaffen. Der Scooter ist die einzige Möglichkeit, mit denen er und seine Frau zum Markt fahren können. Er ist sehr alt und reparaturbedürftig – die Kosten dafür hat TNF ebenfalls spontan übernommen. So ist sichergestellt, dass die Fahrt und der Transport zum Markt und damit ein kleines Einkommen für die Familie weiterhin möglich sind.
Familie Aagan Lal Rajbanshi
Aagan Lal Rajbanshi ist 50 Jahre alt und blind. Er lebt mit seiner Familie in Kechanakawal im Jhapa District, Nepal. Zur Familie gehören seine Frau (34), Tochter Phul Kumari (12) und Sohn Sath Narayan ( 2½).
Aagan Lal erhält vom Staat eine kleine Rente – aufgrund seiner Sehbehinderung hat er keine Möglichkeit, einer Arbeit nachzugehen. Seine Frau Dil Maya ist Taglöhnerin. Die Einnahmen variieren sehr und der Zugang zum täglichen Bedarf an Lebensmitteln hängt stark von ihrem täglichen Einkommen ab. Die Tochter besucht eine öffentliche Schule, die keine Gebühren verlangt.
Die Lebensumstände dieser Familie sind miserabel. Sie lebt in einem kleinen Einzimmerhaus, gebaut aus Heu und Schlick, mit dünnem Blätterdach. Eigentlich ist es eine Notunterkunft und schützt nicht vor Wind und Wetter. Die Einrichtung ist mehr als bescheiden – es fehlt an allem: Küchenutensilien, Kleider, Betten, Schränken. Gekocht wird draussen in einem Ofen, betrieben mit Schlamm.
Während der Pandemie lebte die Familie unter Plastikplachen auf der Strasse. Sie hatten keine Unterkunft und kaum zu Essen.
Diese Familie wird von TNF zunächst mit allem notwendigen wie Küchenutensilien, Betten, Schränken, Gasofen ausgestattet. Weiterhin werden wir die Familie begleiten und mit ihr zusammen nach Möglichkeiten für ein geregeltes Einkommen suchen.


Familie Dhandhoj Lama
Dhandhoj Lama ist seit 14 Jahren Trekking-Guide in den Bergen Nepals. Er hat jeweils gut verdient während der Hauptsaison. Mit Covid und dem Lockdown hat alles geändert. -Es fehlen die Touristen und sein Einkommen fiel von einem Tag auf den anderen auf Null. Die Situation hat sich noch nicht massgeblich verändert.
Dhandjoj lebt mit seiner Frau Urmila (33) und den Söhnen Bibas Moktan (12) und Bipesh Moktan (4) in einem Raum in Dallu, Kathmandu.
Seit neun Monaten arbeitet Urmila nun in einer Bekleidungsfabrik und verdient 15’000 Rupies. 7’000 davon gehen für die Miete weg! Dhandhoj hat sich ebenfalls bemüht, einen Job zu finden, aufgrund der schlechten Wirtschaftlage leider umsonst.
Der jüngere Sohn kann nun eingeschult werden – leider erlauben die knappen Mittel nicht aus, Schulgeld und Uniform zu bezahlen. TNF hat deshalb die Übernahme der Schulkosten (vorerst für ein Jahr) für den jüngeren Sohn zugesagt.

Unsere Mitarbeiterin in Kathmandu
Susan Gyanaprakash ist ab Januar in Teilzeit bei der Tara Namaste Foundation Liechtenstein angestellt. Sie wohnt und arbeitet in Kathmandu. Wir sind sehr glücklich, mit Susan eine aufgestellte, zuverlässige und motivierte Mitarbeiterin gefunden zu haben. Susan ist für alle ein Gewinn – die Menschen in Birtamod wie auch die Familien in Ghyalchowk haben eine Ansprechperson die ihre Sprache spricht und wir haben jemanden vor Ort, der als Bindeglied zur Stiftung und auch als Übersetzerin walten kann.



Susan hat uns auf der Reise zu den Familien bereits begleitet. So lernte sie die Familien kennen und war bereits eingespannt bei der Planung für den Bau des letzten Hauses, welches die Tara Namaste Foundation nach dem Erdbeben im Jahr 2015 noch zugesprochen hatte.
Susan begleitet den Bau des neuen Hauses und ist Ansprechpartnerin für Baufirma, Architekt, Familie Gaire und vertritt unsere Interessen. Das Haus ist inzwischen bereits rückgebaut – der Neubau kann in Angriff genommen werden.

Das Tara Namaste Kinderhaus wird grösser!
19 Kinder im Alter von 16 Monaten bis 18 Jahre leben aktuell im Kinderhaus in Birtamod. Mit drei Kindern hat es vor 10 Jahren angefangen. Aus den damals 5, 6 und 8 Jahre alten Kindern sind inzwischen glückliche und verantwortungsvolle Teenies geworden. Sie gehen noch zur Schule und machen sich Gedanken über ihre berufliche Zukunft. Anjana, 12jährig, ist vor zwei Monaten als neunzehntes Kind eingezogen und hat sich schon ganz gut eingelebt. Vernachlässigt von ihrer Mutter, ging sie nur unregelmässig zur Schule und wurde deshalb von ihrer Tante aufgenommen. Leider ging es ihr da aber nicht besser, so dass sie schlussendlich ausgerissen ist und auf der Strasse gelebt hat. Die Polizei hat sie aufgefangen und ins Tara Namaste Children House gebracht. Sie ist nun gut aufgehoben in dieser fröhlichen Gemeinschaft, es wird für sie gesorgt und sie darf regelmässig zur Schule gehen.
Tara Namaste will noch mehr Kindern, die auf der Strasse leben, eine Chance geben. Bei unserem Besuch im Dezember wurde die Aufstockung des Hauses geplant und aufgegleist. Unser Ziel: bis zu vierzig Kinder sollen darin Platz finden.


Die Bauarbeiten haben nun im Januar begonnen. Das Haus wird mit einem weiteren Geschoss aufgestockt, die Küche mit Essraum wird zugunsten von weiteren Zimmern nach draussen verlegt bzw. in einem Anbau untergebracht. Einige Sanitäre Anlagen werden renoviert bzw. ersetzt und die Nutzung der Räume optimiert.


Unterstützung für die Shree Praja Jyoti Grundschule in Gyalchowk Gorkha
Das Lernhilfe Programm für die Chepang Kinder der Shree Praja Jyoti Grundschule Gyalchowk Gorkha
Situation:
Die Shree Praja Jyoti Grundschule ist eine von der Regierung unterstützte Grundschule, 1991 im Rahmen der Bildungsstrategie der Regierung Nepal gegründet. Diese Schule liegt in der Gandaki Village-7, Ghyalchok Beltar Gorkha, Provinz Nr. 4, am Ufer des schönen und weltberühmten Rafting Flusses Trishuli, der zwischen Dhading und dem Gorkha Distrikt fliesst. Nach einer zweieinhalbstündigen Fahrt (90 Kilometer) von Kathmandu nach Majhimtar Dhading, über die Prithivi Autobahn und einer anschliessend dreissigminütigen Bergauf-Wanderung, wird die Schule erreicht. Die Schule zählt 65 Schülerinnen und Schüler aus der Chepang Gemeinde (eine marginalisierte, örtlich einheimische Gemeinschaft), davon 29 Mädchen und 36 Knaben. Sie bilden die dritte Klasse der Early Childhood Development (ECD).
Hintergrund:
Die Chepang sind eine einheimische tibetobirmanische Gemeinde, die auf dem Bergrücken des Mahabharat Gebirges in Zentral-Nepal leben. Die schüchternen und nomadischen Chepang sind über die vergangenen zwei oder drei Generationen hinweg offener geworden und sind halb-nomadisch. Sie leben normalerweise in Höhlen oder strohgedeckten Häusern und sind abhängig von der zunehmend begrenzten Produktion von Nutzpflanzen wie Mais, Hirse und Bananen sowie des Fischfangs.
Wegen Armut, Mangel an Bildung und medizinischer Einrichtungen ist die Bevölkerung der Chepang Gemeinde oft auf einem schlechten Bildungsstand, vor allem Kinder, ältere Menschen und Frauen. Die Kinder sind schwer benachteiligt und leiden oft an Unterernährung, Lungenentzündung, Durchfall, Typhus etc. Ähnlich oft kommen Dysmenorrhö und Gebärmutterblutungen bei den Frauen vor, als Folge von Kinderehen, Mangelernährung und unhygienischen Lebensumständen. Die Chepang sind eine der am meisten gefährdeten Gemeinschaften Nepals, die weit unten auf dem Human Development Index (HDI) stehen.
Ziel:
Das Ziel von Tara Namaste ist, den Chepang-Kindern den Zugang zur schulischen Grundbildung und, im Anschluss daran, zu fortführenden, höheren Bildungswegen zu ermöglichen.
Obwohl 65 Chepang Schülerinnen und Schüler auf der Grundschule Shree Praja Jyotyi angemeldet sind, besteht die Tendenz, dass die Kinder nicht zur Schule gehen und den Unterricht schwänzen. Hauptgrund dafür ist die Armut. Die Kinder müssen oft einer Arbeit nachgehen, um das Familieneinkommen aufzubessern oder sie müssen auf ihre jüngeren Geschwister aufpassen, während ihre Eltern arbeiten gehen. Damit diese Kinder regelmässig zur Schule gehen können, brauchen sie Unterstützung. Nur so können sie sich eine Grundbildung aneignen und anschliessend eine fortführende Schule besuchen.
«Die unregelmässige Teilnahme der Kinder am Unterricht liegt hauptsächlich an der Armut. Wenn wir sie mit Nahrung, Unterrichtsmaterialien und Kleidung unterstützen, würden sie die Schule regelmässig besuchen», sagt Frau Nirmala Aryal Regmi, Direktorin der Schule.
Hilfsaktivitäten:
Nahrungshilfe – Verteilung von Mittagessen
Essen ist die Basis für das Überleben des Menschen. Menschen unter der Armutsgrenze werden immer für ihr Essen kämpfen müssen. Darum wird es eine grosse Hilfe sein, wenn das Essen zur Verfügung gestellt wird. Die Schülerinnen und Schüler bekommen im Rahmen dieses Hilfsprogramms ein nahrhaftes Mittagessen. Für die Eltern der Schüler ein Anreiz mehr, die Kinder zur Schule zu schicken. Das Ernährungsprogramm wird auch für die Kinder ein grosser Ansporn sein, regelmässig zur Schule zu gehen. Die Unterernährung wird so reduziert, die schulische Leistung gesteigert und Schulabbrüche verringert.
Verteilung von Schulmaterialien: Bildungshilfe
Mit dem Hilfsprogramm wird ermöglicht, den Kindern Schulmaterial wie Schulbücher, Rucksäcke, Notizbücher, Bleistifte, Radierer, Spitzer und Kreide abzugeben. Diese Bildungsmaterialien werden einerseits eine grosse Hilfe sein und andererseits die Motivation fördern, regelmässig zur Schule zu gehen.

Verteilung von Uniformen: Kleidung und Schuhe
Kinder können nicht zur Schule gehen, weil sich ihre Eltern wegen finanzieller Probleme die Schulmaterialien nicht leisten können. Die Erziehungsberechtigten werden finanziell entlastet, wenn ihre Kinder die Schuluniformen, Schuhe und Taschen über das Hilfsprogramm erhalten. Damit wird aber auch erwartet, dass die Eltern/Erziehungsberechtigten ihre Kinder zur Schule auffordern und schicken
Umsetzungspartner
Die Tara Namaste Foundation Nepal (TNF) is t eine gemeinnützige, unparteiische, unpolitische, nichtstaatliche Organisation, registriert im Landratsamt Kathmandu Nepal. Die Organisation führt momentan Projekte in den Distrikten Gorkha und Jhapa durch, mit dem Fokus auf Kindergesundheit, Bildung und die Entwicklung der Infrastruktur für Menschen unter der Armutsgrenze. Diese Programme werden finanziell unterstützt von der Tara Namaste Foundation Liechtenstein.
Das vorgestellte Programm wird ebenfalls unterstützt von der Tara Namaste Foundation Nepal in Zusammenarbeit mit Community Initiatives Nepal (CIN), einer nichtstaatlichen Organisation, die im Sektor Gesundheitswesen und sanitäre Einrichtungen, Umwelt und Bildung arbeitet, mit Fokus auf Unterstützung der bedürftigen Bevölkerung der ländlichen und urbanen Gebiete Nepals.
Voraussichtliche Ergebnisse:
Unsere oben erwähnten Programme steigern die Lebensqualität für Chepang Familien und für deren Kinder wird eine nachhaltige Bildung möglich. Die Schülerzahlen werden steigen, was das Lern- und Bildungsniveau für immer mehr Kinder verbessert und die Ernährungsqualität sorgt schlussendlich für eine generelle Anhebung der Lebensqualität.
Ihre wertvolle Hilfe ist wichtig.